Zeitenwende
Krieg gegen die Ukraine –
Reaktionen, Perspektiven
und Widerstandsaktionen

gelesen von Fritzi Haberlandt
und Boris Aljinovic

Texte von Juri Andruchowytsch, Viktor Jerofejew, Oleksandra Matwijtschuk, Oxana Matiychuk,
Irina Rastorgueva, Irina Scherbakowa, Maria Stepanova, Artem Tschech und Serhij Zhadan
sowie Analysen von Alexander Kluge, Gerd Koenen, Jonathan Littell, Karl Schlögel u. a.

eingerichtet von Gerhard Ahrens

Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird.
Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse

Für Misha Katsurin, Unternehmer in Kiew und Aktivist gegen russische Propaganda und Falschbehauptungen, ist die Invasion Russlands in die Ukraine „kein Krieg zwischen zwei Ländern, sondern zwischen Gut und Böse, Vergangenheit und Zukunft, Diktatur und liberaler Demokratie. Ein Krieg, der jeden betrifft, der in Freiheit leben will.“ Das bedeutet, mit Worten des ukrainischen Philosophen Wolodymyr Jermolenko: „Russland will nicht nur die Ukraine zerstören, sondern auch Europa.“ Die gelesenen Texte zeigen, dass dieser Krieg für Europa eine Zeitenwende bedeutet, mit der Verpflichtung, die Ukraine im Kampf gegen Russland mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Am Ende geht es in diesem Krieg um die Verteidigung von Menschenrechten und um die Freiheit auch im übrigen Europa.

„Man muss kein Ukrainer sein, um die Ukraine zu unterstützen. Es genügt, nur Mensch zu sein“, hat Oleksandra Matwijtschuk in ihrer Rede anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises 2022 an das ukrainische Zentrum für bürgerliche Freiheiten gesagt. In diesem Sinne sollen in der Lesung verschiedene Autoren und Analysten der Gegenwart, viele davon aus der Ukraine und aus Russland stammend, mit ihrer Sicht auf die Zeitenwende zu Wort kommen.

Fritzi Haberlandt ist sowohl von der Theaterbühne, wo sie mit u.a. mit Robert Wilson, Michael Thalheimer, Jan Bosse und Armin Petras arbeitete, als auch aus Film und TV, darunter aus Nebel im August oder Babylon Berlin bekannt.

Boris Aljinovic ist Bühnen- und Filmschauspieler und war von 2002 bis 2014 Berliner Tatort-Kommissar. Er spielte in vielen Produktionen des Renaissance Theater Berlin und hat als Hörbuchsprecher an einer Vielzahl an Einspielungen mitgewirkt. Er ist ebenso passionierter Zeichner wie Segler.