Theo Koll
Epochenbruch

Neuhardenberger Rede

Im Anschluss Podiumsgespräch
mit Julia von Blumenthal, Wolfgang Ischinger und Theo Koll

Moderation: Harald Asel

Den Titel des Koalitionsvertrags: „Mehr Fortschritt wagen“, hat der russische Angriff auf die Ukraine dramatisch umgeschrieben – für die Ampel heißt es jetzt täglich: „Im Wagnis fortschreiten.“ Dass wir seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vor einem Epochenbruch stehen, scheint eindeutig. Und auch, wie kalt die deutsche Politik davon erwischt wurde. Wohin aber führt der rasch verkündete Weg der Zeitenwende? Wie verändern sich die innen- und außenpolitischen Bedingungen deutscher Politik? Wie verändert der Angriff auf die Ukraine das Räderwerk der Globalisierung – und damit auch das stabilitätsstiftende Wohlstandsversprechen der vergangenen Jahrzehnte? Das bisherige Wohlstandsmodell aus billiger russischer Energie und reibungslosem Globalisierungsprofit aus China ist jedenfalls nicht länger tragfähig. Die europäische und insbesondere die deutsche Friedensdividende ist aufgebraucht, militärische Muskeln sind wieder das teure Gebot der Stunde und der Zukunft. Noch wird der drohende Wohlstandsverlust mit milliardenschweren Programmen in Watte gepackt. Was aber bedeutet das mögliche Ende des Wohlstands- und Fortschrittsversprechens für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die deutsche Identitätsstiftung?

Nach der Neuhardenberger Rede des Fernsehjournalisten und Leiters des ZDF-Hauptstadtstudios Theo Koll begrüßt Harald Asel, Redakteur von rbb24 Inforadio, neben dem Redner die Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin und Professorin am dortigen Institut für Sozialwissenschaften Julia von Blumenthal und den Diplomaten und früheren Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger auf seinem Gesprächspodium.