Wir sind noch einmal davongekommen
von Thornton Wilder

gelesen von Imogen Kogge, Caroline Peters und Martin Brambach

aus dem Englischen von Barbara Christ
eingerichtet von Gerhard Ahrens

»Das ist alles, was wir tun – immer wieder von vorn anfangen! Warum machen wir uns immer wieder etwas vor? Eines Tages wird die Erde eh erkalten und bis dahin werden all diese Sachen immer wieder geschehen: Noch mehr Kriege, und noch mehr Sintfluten und Erdbeben.«

Thornton Wilders Wir sind noch einmal davongekommen wurde 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, in den USA uraufgeführt und gehört zu den großen dramatischen Werken des zwanzigsten Jahrhunderts. Dem Drama gelingt das Kunststück, gleichzeitig in Gegenwart, in biblischer Zeit und in der Eiszeit zu spielen.

Der Protagonist Mr. Antrobus lebt mit seiner Familie im heute als Anthropozän deklarierten Zeitalter, inmitten von Krieg und Krise. Mit einem Kunstgriff lässt Wilder die Familie apokalyptische Szenarien verschiedener Epochen, die Eiszeit, die Sintflut und den Zweiten Weltkrieg, er- und überleben. Die Apokalypse erscheint als Grundausstattung der Spezies Mensch, die sich aufgeschwungen hat, den ganzen Erdball in die Katastrophe zu stürzen. Anders als der Dinosaurier oder das Mammut, hat der Mensch jedoch bisher alle Katastrophen überlebt. Aber es bleibt die Frage, ob die Menschheit angesichts der selbstverursachten Klimakrise und immer neuer Kriege auch in Zukunft behaupten kann: »Wir sind noch einmal davongekommen.«

Imogen Kogge spielte über zehn Jahre an der Berliner Schaubühne vor allem in Inszenierungen von Peter Stein, Andrea Breth, Klaus Michael Grüber und Luc Bondy. Heute ist sie im Theater u. a. bei den Salzburger Festspielen, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Schauspielhaus Zürich zu erleben. Eine große Präsenz hat sie auch immer wieder in Kinofilmen und im Fernsehen, so z. B. in Christian Schmidts Requiem, als langjährige Kommissarin im Polizeiruf 110, in Jeder stirbt für sich allein oder in Die Theorie von allem.

Caroline Peters ist am Burgtheater Wien und an der Berliner Schaubühne engagiert sowie auf den großen deutschsprachigen Bühnen zu Hause. Im Salzburger Jedermann spielte sie die Buhlschaft. Im Fernsehen ist sie durch ihre Rolle in Mord mit Aussicht zum Star geworden, im Kino war sie u.a. mit den Komödien Der Vorname, Der Nachname und zuletzt mit Die Unschärferelation der Liebe erfolgreich. Sie ist u. a. Trägerin des Grimme-Preises und des Nestroy-Theaterpreises. Zweimal wurde sie zur Schauspielerin des Jahres gekürt.

© Leserechte: S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main