Blick in die Zeit – Alter und Altern im photographischen Porträt
Die Ausstellung Blick in die Zeit stellt in Form von Werkserien vielfältige fotografische Positionen zum Themenkomplex „Alter und Altern“ vor. Sie erzählen Geschichten von Menschen, vom Abschied und vom Loslassen, von Liebe und Familie, von Nachdenklichkeit und Lebensfreude.
Deanna Dikeman hielt beispielsweise 27 Jahre lang den Moment der Verabschiedung von ihren Eltern fest. Bei jedem Abschied fotografierte sie aus dem Auto heraus das winkende, lachende, Jahr um Jahr älter werdende Ehepaar in der Garagenauffahrt. Was 1991 mit einem schnellen Schnappschuss begann, wurde schnell zum festen Abschiedsritual. Ab 2009 ist die Mutter allein auf den Fotos zu sehen, bevor im Oktober 2017 auch sie verstirbt. Auf dem Weg zur Beerdigung entstand ein letztes Foto der nunmehr leeren Garagenauffahrt.
Katja Hock fotografierte in den späten 1990er Jahren das Haus ihrer Großmutter. Bilder, Möbel, die Badezimmergestaltung – unzählige Details lassen auf ein langes Leben eines älteren Menschen schließen, alles scheint aus der Zeit gefallen. Ein Mensch wird hier nur durch die Dinge, mit denen er sich umgibt, gezeigt. Das Haus ist voller Geschichten, über deren Inhalt die Betrachter nur mutmaßen können.
Geschichten wie diese kommen in der Führung durch die Ausstellung ebenso zur Sprache wie die Frage, warum gerade die Fotografie das geeignete Medium zur Darstellung von Alterungsprozessen zu sein scheint und wie sich die Darstellung alter Menschen in Kunst und Medien verändert hat.