Schlacht um die
Seelower Höhen

Erlebnisberichte von
Soldaten und Zivilisten aus
dem Frühjahr 1945

gelesen von Udo Samel

eingerichtet von Gerhard Ahrens

Besetzungsänderung:
Jutta Hoffmann bedauert, die Lesung am 5. April aus privaten Gründen nicht wie ursprünglich vorgesehen realisieren zu können. Gleichzeitig danken wir Udo Samel, der sich bereit erklärt hat, die Lesung kurzfristig zu übernehmen.

»Das Beeindruckendste war dieses Krachen in den Ohren, dieses Klingeln, die Dunkelheit, die Detonationen, die fallenden Granaten.« – Alexander Uljanowitsch

Am 16. April 1945 beginnen mit einem Trommelfeuer aus 40.000 Geschützen die erbitterten Kämpfe um die Seelower Höhen, die vier Tage und Nächte andauern werden. Es ist der Beginn der Schlacht um Berlin.

Der deutsche Soldat Friedrich Schöneck berichtet davon: »Ein ohrenbetäubender Lärm erfüllt die Luft. Das ist gegenüber allem bisher Dagewesenen kein Trommelfeuer mehr, das ist ein Orkan, der über uns, vor und hinter uns alles zerreißt. Der Himmel ist glutrot, als wollte er jeden Augenblick zerspringen. Der Boden wankt, bebt und schaukelt wie ein Schiff bei Windstärke 10.«

Mit fast einer Million Mann greift die Rote Armee die deutsche Wehrmacht auf den Seelower Höhen an. Die Verteidiger versuchen ein letztes Mal, den Vormarsch auf Berlin zu stoppen. Am Ende wird es die größte Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden gewesen sein – und sie verlief für die sowjetischen Truppen viel zäher als geplant. Deutsche Pioniereinheiten hatten das Oderbruch geflutet und in einen undurchdringbaren Sumpf verwandelt. Die Schlacht kostete mehr als 33.000 sowjetische und mehr als 2.000 polnische Soldaten das Leben. Insgesamt starben hier mindestens 50.000 Menschen, über 100.000 wurden verwundet.