
Ingeborg Bachmann –
Senza Casa
Autobiographische Skizzen,
Notate und Tagebucheinträge
»Der Versuch, sich auszudrücken, zu spüren, die Schatten zu teilen. Ein sehr dunkles Dickicht, an dem jedes Messer zerbricht.« – Ingeborg Bachmann
Mit den erst unlängst veröffentlichten autobiografischen Skizzen von Ingeborg Bachmann ist ein bisher unbekannter Schatz an Einblicken in das Leben der Dichterin voll Poesie, Emotion und Humor gehoben. Die teilweise in großen zeitlichen Abständen entstandenen Notizen und Tagebucheinträge machen die Ortlosigkeit, das rastlose Vagabundieren zwischen vielen Stationen und Sprachen der Autorin anschaulich. Berichte aus der italienischen Wohngemeinschaft mit Hans Werner Henze auf Ischia und in Neapel, Schilderungen von Aufenthalten in Wien, Klagenfurt, Paris und Rom und von Lesereisen durch Deutschland offenbaren die Spannung zwischen der Utopie eines freien Künstlerlebens und der Sorge um das ökonomische Überleben. Aus ihren bruchstückhaften Notaten tritt das Wagnis Ingeborg Bachmanns hervor, sich einem ungesicherten Dasein auszusetzen, dem Experimentier- und Erfahrungsraum für eine unbehauste Existenz, eben »senza casa«. Kongenial gibt Sophie Rois der großen Lyrikerin und Prosaautorin des 20. Jahrhunderts ihre Stimme.
Sophie Rois ist, mit einem Intermezzo von 2018 bis 2022 am Deutschen Theater, seit 1993 Ensemble-Mitglied an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Mit den Regisseuren Frank Castorf und René Pollesch verband sie eine langjährige Zusammenarbeit. Sie ist Trägerin des Getrud-Eysoldt-Rings. In zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen ist sie zu sehen. Für ihre Hauptrolle im Kinofilm Drei (Regie: Tom Tykwer) wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Filmpreis 2011. Sie erhielt den Grimme-Preis für die Rolle der Erika Mann im Fernseh-Mehrteiler Die Manns – Ein Jahrhundertroman. Sie erhielt auch den renommierten Berliner Theaterpreis der Stiftung Preußische Seehandlung.
Leserechte: © Suhrkamp Verlag Berlin