Glanz auf dem Vulkan

gelesen von Claudia Michelsen

Texte von Vicki Baum, Mascha Kaléko, Irmgard Keun, Sir Galahad, Gabriele Tergit
sowie Klaus Mann, Stefan Zweig, Kurt Tucholsky u. a.

eingerichtet von Gerhard Ahrens

„Es steht in dem Fenster der Menschheit zur Schau“ der Mythos der „Neuen Frau“. Schriftstellerinnen, Diseusen und Kabarettistinnen der Weimarer Republik feierten das neue Selbstverständnis der Frauen, das sich ab den 1920er Jahren in ihren Werken spiegelte. Oftmals sind die Texte erst lange nach der Kultur- und Menschenvernichtung durch das Regime der Nationalsozialisten, in den letzten Jahren der Nachkriegszeit wiederentdeckt und rehabilitiert worden. Neuauflagen und Verfilmungen sorgten dabei für öffentliche Aufmerksamkeit.

Vor dem Auge der Leserschaft entsteht aus den wieder ins Bewusstsein gerückten Texten das entfesselte Bild der Frau im Berlin der 1920er Jahre. Auf alles gefasst, nimmt die „Neue Frau“ die Zeichen der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik als Herausforderung wahr, agiert selbstbewusst, sachlich, frivol, provozierend und kämpferisch ihre neu errungene Rolle aus und stellt sich dem Kampf ums Über- und Weiterleben. Die Goldenen Zwanziger als Sinnbild der Modernität finden in den Werken der Künstlerinnen heiter-grotesken, nachdenklichen wie grandiosen Widerhall.

Ihre feinen, hintergründigen Abbildungen menschlicher Motive machen Claudia Michelsen zu einer Darstellerin, die Frauen in Grenzsituationen wahrhaftig und erwachsen zum Leben erwecken kann. Auf dem Theater arbeitete sie mit Regisseuren wie Heiner Müller und Frank Castorf. Zahlreich sind auch ihre Engagements in Kino- und TV-Produktionen, darunter in Deutschland Neu(n) Null von Jean-Luc Godard und Der Turm von Christian Schwochow. Sie erhielt u. a. dafür den Grimme-Preis. Seit 2013 ermittelt sie im Polizeiruf 110 in Magdeburg. In den vergangenen Jahren stand sie unter anderem für die Serien Ku’damm 56, 59 und 63 und Alrun Goettes Kinofilm In einem Land, dass es nicht mehr gibt vor der Kamera.