Christiane Möbus
Wildwechsel

Christiane Möbus (*1947) gehört zu den profiliertesten und erfolgreichsten Gegenwartskünstlerinnen Deutschlands. Seit über 50 Jahren ist sie bildhauerisch tätig und schafft Objektkunst, Konzeptkunst und Fotografien, in denen sie Alltägliches in neue, teilweise skurrile Zusammenhänge bringt. Bildgewaltig, symbol- und rätselhaft öffnen ihre Arbeiten Assoziationsräume, die sich nie bis ins Letzte ausdeuten lassen. Dazu trägt auch ihr Einsatz von Sprache bei, die sich in Form von teils nachdenklichen, teils ironischen Werktiteln in das Konzept ihrer poetischen Kunst einfügt.

Zuletzt zeigten das Sprengel Museum und der Kunstverein Hannover eine umfassende Doppelretrospektive zum Werk der Künstlerin, nun kehrt Christiane Möbus mit der Ausstellung Wildwechsel zurück in die Heimat ihrer Eltern. Ursprünglich an der Oder ansässig, teils aus der unmittelbaren Umgebung Neuhardenbergs kommend, flohen sie zum Ende des Zweiten Weltkrieges in den Westen und wurden in Niedersachsen angesiedelt. Die deutsche Nachkriegssituation machte eine Rückkehr unmöglich.

Wildwechsel ist Christiane Möbus‘ künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, dem Leben ihrer Vorfahren an der Oder und der schmerzhaften Erfahrung deutsch-deutscher Teilung. In der Ausstellung findet sie Bilder, Worte, Metaphern, die gleichermaßen persönlich wie universell sind. Die Themen der Ausstellung – Migration und Heimat, Transformation und Herkunft – finden sich in vielen Familien überall auf der Welt wieder.

Anlässlich der Ausstellungseröffnung am 1. April findet ein öffentliches Gespräch mit Christiane Möbus statt. Zusätzlich werden Kuratorenführungen am 16. April und am 14. Mai sowie ein Rundgang mit der Künstlerin als Finissage am 4. Juni angeboten. Tickets sind im Vorverkauf online und telefonisch erhältlich.

Christiane Möbus Werke wurden in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt, unter anderem in der Berlinischen Galerie (1996), der Kunsthalle Bremen (2005), dem Neuen Museum Nürnberg (2007) und dem Sprengel Museum Hannover (2022). In internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen wurden ihre Werke unter anderem in New York (1972), Paris (1980), London (1989), Washington (1997) und Atlanta (2001) präsentiert.

Arbeiten von Christiane Möbus befinden sich in bedeutenden öffentlichen Sammlungen, unter anderem in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dem Sprengel Museum Hannover, der Sammlung des Deutschen Bundestags, der Staatsgalerie Stuttgart, dem Neuen Museum Nürnberg sowie den Kunsthallen Bielefeld, Bremen und Mannheim. Von 1981 bis 2014 hatte sie durchgehend Professuren inne, zuletzt ab 1990 an der Universität der Künste, Berlin. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Villa-Romana-Preis, Florenz (1978), dem Niedersachsenpreis (1993), dem Gabriele-Münter-Preis (2010) und dem Berliner Hannah-Höch-Preis (2018).

Christiane Möbus lebt und arbeitet in Hannover, Berlin und unterwegs.