Nacht in Deutschland
Verfolgung – Zerstörung – Widerstand

Werke aus der Sammlung Gerhard Schneider

Nacht in Deutschland meint metaphorisch das bleierne Gefühl der Enge und der Angst, das regimekritische Kunstschaffende in der Zeit des Nationalsozialismus empfanden. Neben der sogenannten »Entarteten Kunst« wurden solche Werke verfolgt, die sich ablehnend gegenüber dem System positionierten oder die das Unheil und die Zerstörung dieser Jahre einfach nur dokumentierten.

Kritische Bilder zu erstellen, konnte daher das Todesurteil für ihre Urheber bedeuten. Umso bemerkenswerter sind die wenigen Werke aus dieser Zeit, die bis heute erhalten sind. Versteckt und teilweise vergraben überdauerten sie den Nationalsozialismus und sind bis heute beeindruckende, kraftvolle Zeichen einer widerständischen Gesinnung und Zeugnisse unvorstellbarer persönlicher Erfahrungen. Die über Jahrzehnte zusammengetragene Sammlung Gerhard Schneider umfasst zahlreiche dieser wichtigen, der Öffentlichkeit bis heute meist unbekannten Zeitdokumente.

In einer eindrücklichen Kabinettausstellung macht die Stiftung Schloss Neuhardenberg diese verfolgte Kunst aus dem »Dritten Reich« sichtbar. Anlass ist der 80. Jahrestag des Attentats vom 20. Juli 1944, das eng mit Schloss Neuhardenberg verbunden ist. Hier, bei Carl-Hans Graf von Hardenberg, trafen sich Vertreter des Widerstands, insbesondere des »Kreisauer Kreises«, um eine staatliche Neuordnung für die Zeit nach dem Hitlerregime zu planen.